Lokal Kurier - 17. Juli 2003
Therapeutisches Reiten:
Neues Angebot der Diakonie

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Dieser Leitspruch steht nun auch für ein neues Projekt der Kaiserswerther Diakonie. „Es war schon immer ein Traum von uns, im Rahmen der Jugend- und Behindertenhilfe sowie der Sozialpsychiatrie therapeutisches Reiten in die Arbeit der Kaiserswerther Diakonie mit aufzunehmen“, so Pfarrerin Cornelia Coenen-Marx, Theologischer Vorstand der Kaiserswerther Diakonie. Auf dem Knabschen Hof gab sie nun den Startschuss für dieses Projekt.

Dass Reiten nicht nur ein schönes Hobby ist, sondern auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden kann, ist keine neue Erkenntnis. „Bei der Zusammenführung von behinderten Menschen und Pferden lassen sich oft bessere Erfolge erzielen als mit herkömmlichen Methoden“, bestätigt auch Projektleiterin Elke Auracher. Ängste werden abgebaut, das Selbstbewusstsein gestärkt und das Selbstwertgefühl aufgebaut. Und mit dem alten Gutshof, dem Knabschen Hof auf der Alten Landstrasse, hat die Diakonie auch ein ideales Objekt direkt vor der Haustür gefunden.
Dieses Anwesen, welches sich im Eigentum der

Kaiserswerther Diakonie befindet, bietet genügend Weideflächen. Hier sollen in der ersten Bauphase, sie beginnt nach den Sommerferien, im ehemaligen Kuhstall vier Pferdeboxen, eine Sattel- und Futterkammer sowie behindertengerechte Toiletten und Waschräume eingerichtet werden. In unmittelbarer Nähe des Hofes werden ein großer Paddock und ein Reitplatz entstehen. In der geplanten zweiten Bauphase soll dann noch ein Aufenthaltsraum hinzukommen. Im Umgang mit den Pferden wird eine erfahrene Reittherapeutin die Behinderten betreuen. Zunächst sollen zwei Pferde angeschafft werden.

 

„Pferde“ stärken liegen auch ihnen sehr am Herzen, dem Düsseldorfer Harley Davidson Club. Sie überreichten der Pfarrerin die stolze Summe von 8.250 Euro als Ergebnis des „Harley Davidson Charity Run“ der Schadow-Arkaden auf dem Martin Luther Platz. Für jede vorgefahrene Harley gaben die Schadow Arkaden 50 Euro in den Spendentopf, und die Biker des Cactus Chapter legten am Ende noch einmal 750 Euro dazu.

 

Spenden helfen den Behinderten aufs Pferd

Möglich geworden ist das Projekt durch eine ganze Reihe von großzügigen Spenden. „Es begann bereits im Januar vergangenen Jahres, als Lebrecht Rürup, scheidender Vorstandssprecher der Wibera, PWC-Group, zu seinem Abschied zahlreiche Mandanten, Mitarbeiter und Partner eingeladen hatte. Lebrecht Rürup verzichtete auf Geschenke und bat stattdessen um eine Spende für die geplante Behinderten-Reitgruppe.
Runde 14.000 Euro flossen so als Spende in das Projekt. Damit war der Grundstein gelegt. Die Düsseldorfer Stiftung „Tragkraft“, die sich für Menschen mit erworbenen Hirnschäden einsetzt, spendete 5.000 Euro für die Anschaffung des ersten Pferdes.
Das Projekt „therapeutischen Reiten“ wurde zudem von der Stiftung „Tragkraft“ bei einem Mitarbeiterwettbewerb der Vodafone-Stiftung eingereicht. Unter dem Titel „Buddys wanted“ würdigt das Unternehmen das soziale Engagement von Mitarbeitern.

Der Einsatz für das Projekt der Diakonie wurde von der Vodafone-Stiftung ebenfalls mit 5.000 Euro belohnt. Als kleines Dankeschön werden die Kaiserswerther nun das erste Pferd auf den Namen „Buddy“ taufen. Ein zweites Pferd mit dem Namen „Blue“ wird der Behindertenreitverein Mettmann zur Verfügung stellen.
Eine Premiere gab es auch Anfang Juni im Düsseldorfer Golfclub. Die Damen spielten erstmals einen Charity-Cup aus und spendeten den Erlös in Höhe von 2.000 Euro für den Aufbau der Reitgruppe, Einen Dank richtete Cornelia Coenen-Marx auch an die Kaiserswerther St. Sebastianus Bruderschaft. Deren 3. Zug half bei der Organisation dieses Startup-Treffens und sorgte hervorragend für die Bewirtung der Gäste.
Weitere Spenden für das Projekt „Therapeutischen Reiten“ sind jederzeit willkommen. Das Spendenkonto: Bank für Kirche und Diakonie, BLZ 35060190, Konto-Nr. 500500.    Text und Foto: Monika Jipp


 

 
 
Der Brief - 08+09 / 2003
 


An alle Mitarbeiter und Bewohner der Kaiserswerther Diakonie           08+09 / 2003
 
PS-starke Spender auf dem Knabschen Hof

Vorpremiere auf dem Knabschen Hof an der Alten Landstraße: Im Herbst wird hier das Projekt "Therapeutisches Reiten" starten. Jetzt galt es, erst einmal den Spender und Sponsoren zu danken, denn ohne sie wäre das Ganze nicht möglich gewesen. Unter ihnen war auch eine stattliche Abordnung des "Cactus-Chapter Germany", dem Düsseldorfer Harley-Davidson Club. Zur Freude von Cornelia Coenen-Marx und Projektleiterin Elke Auracher brachten die Biker gleich eine weitere Spende mit.
Ein stolzes Ergebnis von 7500 Euro brachte

auch der Harley Davidson Charity Run der Schadow Arkaden und des Cactus Chapter Germany, dem Düsseldorfer Harley Davidson Club, auf dem Martin-Luther-Platz. Für jede vorgefahrene Harley gaben die Schadow Arkaden 50 Euro in den Spendentopf, und die Biker des Cactus Chapter legten am Ende noch einmal 750 Euro dazu. Mit beiden Beträge im Gepäck fuhren am Donnerstag rund 30 Biker auf den Knabschen Hof und übergaben die Spende unter dem Beifall der Gäste an die Kaiserswerther Diakonie.    Foto: Peter Wirtz