Wer "rided" so spät durch Schnee, Hagel und Regen?
Es sind 8 Cactüsse (und ein Franke) hinter Jo...tapfer dem Sonnenuntergang entgegen.

25. Mai - 02. Juni 2013   



Meine Cactüsse, was birgt Ihr so bang Euer Gesicht?
Siehst Roadcaptain Du den schwarzen Himmel dort nicht?
Den Himmel dort, er bringt Hagel und Eis?
Meine Cactüsse, das ist nur ein Nebelstreif...(und da hinten wird´s schon heller ;o)

(Frei nach - Der Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe)


In Kärnten lacht die Sonne einfach öfter...!

So wirbt Österreich für Kärnten. Prima, dachten wir uns.

Nach dem langen kalten Winter, ist das genau das Ziel für unsere Mopedwoche 2013.

Jaha, haben wir uns so gedacht...

Wir, das sind Harald & Hannelore, Dirk & Uschi, Petra J. und Jo & Leni! Und wir starteten frohen Mutes, voll der Vorfreude am 25.05.2013 gen Süden und es sollte eine Fahrt, nein ein Urlaub werden, den wir so schnell nicht mehr vergessen!

Bild 1

Die Motoren waren noch nicht richtig heiß gelaufen, da hat Harald sich bereits unfreiwillig von Ballast befreit... (nein, Hannelore ist nicht vom Bock gefallen, denn das hätte er gemerkt, hoffentlich!).

Sein linker Koffer hat sich auf der Autobahn verabschiedet, einen Geländewagen beschossen und ist, Gott sei Dank, auf die rechte Spur in eine Ausfahrt geschleudert worden, sodass Dirk und Uschi, unter Einsatz ihres Lebens, Haralds Wochenration an Socken und Schlüppern von der Autobahn sammeln konnten.

Bild 2

Nur gut, dass Harald das alles nicht mitbekommen hat. Auf dem Parkplatz, auf dem wir warteten, stieg er vom Moped und fragte nur WER denn seinen Koffer verloren hätte...wir deuteten nur wortlos auf das Heck seines Mopeds! Kommen wir doch noch einmal darauf zurück, ob Harald gemerkt hätte, wenn er Hanne verloren hätte!!!!!

Der Rest der Fahrt, verlief relativ ruhig und vor allem trocken. Die ersten Tropfen kamen kurz vor der Rottachbrücke von einem pechschwarzen, Unheil verkündenden Himmel runter. Wir verringerten unser Tempo und das war auch unser Glück. Aus dem Regen wurde heftiger Hagel, der auf dem kalten Brückenboden liegen blieb und wir schlitterten mit unseren Mopeds unelegant über die Fahrbahn.

Ein Blick auf die Gegenfahrbahn, auf mehrere ineinander gefahrene, gegen die Fahrtrichtung stehende Autos, trieb uns ein kleines Köttelchen in unsere Regenhosen.

100 m weiter, war der Spuk aber schon wieder vorbei und bis zu unserem 1. Etappenziel, blieb es trocken und freundlich.

Bei Regina angekommen, merkten wir, dass unsere Knie doch ganz schön wackelig waren und wir brauchten erst einmal dringend einen Schnaps! So ging die erste Etappe unserer aufregenden Woche zu Ende.

Bild 3

Der Jo flog über den Jaufenpass,
Funken sprühten, was für ein Spaß.
Von Biberwier flog er ins Lesachtal,
für seine Truppe aber war´s eine Qual.
Und die Cactüsse, Männer wie Frauen,
im Dämmerlicht auf Ihr Ziel wollten schauen.
Sie traten an den Joost heran
und fragten: "Wie weit noch, Vorfahrmann?"
Er schaut nach vorn und schaut in die Rund...
"Noch 10 Kilometer, vier ein halb Stund!"

(Frei nach John Maynard von Theodor Fontane)

Traurig aber wahr, am 2. Tag erreichten wir unser Hotel um 19:30 Uhr und hätten beinahe unser Abendessen verpasst.

Dem ist nichts hinzuzufügen!!

Die Truppe war nun komplett, unsere lieber Dieter und unser lieber Franke Stefan waren bereits da, die kamen ja wieder aus dem Frankenland tief angeflogen und ein bisschen Sorgen hatten sie sich schon um uns gemacht!

Bild 4

Mit Ansage hatten wir an dem ersten Abend ordentlich Schnaps in uns reingekippt...
...und wir hatten sehr viel Spaß!

Bild 5

Dieser gemütliche feucht-fröhliche Abend war auch die Geburtsstunde des legendären DJ Dirk. Von nun packte er an jedem Abend seine mobile Disse aus und scheute weder Kosten noch Mühe, um uns mit erlesener Musik in Ekstase zu rocken! Die Massen am Tisch tobten.

Bild 6

Sie liebten den DJ, sie liebten den DJ
und sie tanzten in die Nacht und träumten sich mit ihm fort
Sie kannten jeden Song und machten aus das Licht!
Doch der Dirk, der merkte es nicht...denn er war auch so dicht!

(Frei nach Sie liebt den DJ vom Wendler)

Montag sind wir eine schöne Tour gefahren. Es ging durch Slowenien auf den Vrsic Pass (ein Pass mit hügeligen Kopfsteinpflasterkehren... wer baut denn bitte so was?? Durch Kranjska Gora, durch Italien und über den Plöckenpass wieder zum Hotel. Eine wirklich schöne Drei-Länder-Tour!!

In Italien haben wir in einer kleinen gemütlichen Pizzeria lecker gegessen und dort haben wir auch das letzte Mal für eine lange Zeit diesen warmen, Gute Laune spendenden, gelben Ball am Himmel gesehen!

Bild 7

Während wir da so gemütlich nach dem Essen noch ein wenig die Sonne genossen, einen Espresso schlürften und das Dolce Vita genossen sagte Jo auf einmal zu Harald, er solle bitte nicht immer so viel reden (war natürlich Ironie, Harald ist ja eher der stille Typ)

Worauf hin Dirk ganz trocken sagte:
"Der Harald hat das Reden jetzt an Hannelore outgesourced!"

Anmerkung der Redaktion: Hannelore ist im Gegensatz zu Harald, nennen wir es mal ganz liebevoll, redseelig!!

Das war ganz klar, DER Spruch der Woche!!

Die restliche Woche war leider sehr verregnet, verschneit und kalt, wirklich viel gefahren sind wir alle nicht und die, die gefahren sind, waren auch schnell wieder zurück!

Bild 8

So haben wir uns unsere Zeit mit Lesen, Mensch-ärgere-Dich-nicht spielen...
Bild 9

...wandern...
Bild 10

...und ausgiebigen Saunagängen vertrieben!
Bild 11

Langweilig wurde uns nie!

Vor allem nicht der Leni an Ihrem "Wandertag"...

Leni, die Leni verlief sich heut im Wald.
Es war so neblig und auch so bitter kalt.
Sie kam dann an ein Häuschen, der Mukulina Alm.
Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein.

Hu, hu, da schaute ein alter Almwirt raus!
Lockte die Leni mit Kaffee in das Haus.
Der Mann, das war der Hans, oh Leni, welch ein Glück
Der Hans brachte Leni in ihr Hotel zurück!

(Frei nach Hänsel & Gretel von Paul Hoffmann)

Bild 12

Tja, wer froh ist, jeden Tag den Weg von der Arbeit nach Hause zu finden, sollte nicht alleine in den Bergen durch die Wälder wandern!!

So plätscherten (im wahrsten Sinne des Wortes) die gemütlichen Tage dahin und wie es immer ist, wenn es schön ist, ging die Woche viel zu schnell vorbei.

Schwuppdiwupp war es schon Samstag, übrigens der erste Tag, an dem morgens die Sonne von einem blauen Himmel lachte... war ja irgendwie klar!

Bild 13

Wir sattelten unsere Maschinen, verabschiedeten uns tränenreich, auch von unseren tollen Gastwirten Thomas und Sonja, weinten und winkten uns noch lange hinterher.

Und so machte sich ein jeder von uns auf seinen Weg in Richtung Heimat...

Bild 14

Bild 15

Bild 16



Bild 17

Petra, Uschi und Dirk mussten sich ja unbedingt mit einer Schneeräummaschine ein Rennen über den Großglockner liefern und wurden dafür ganz schön gepökelt.

Bild 18

Aber das war ja nicht so schlimm, nach den 5 Stunden Dauerregen, war auch das letzte Salzkörnchen wieder vom Chrom gespült.

Harald und Hanne schwammen zum Chiemsee und als die Sonne am nächsten Tag bei Augsburg rauskam, trafen die beiden auf der Autobahn Henry und Margret...wir Cactüsse sind halt überall!

Bild 19

Jo und Leni fuhren über Obertauern (mit ähnlichen Schneeverhältnissen wie auf dem Großglockner) nach Salzburg, schwammen dann nach Altötting...düsten in den Schwarzwald...in die Pfalz und dann nach Haan.

Stefan und Dieter??...die sind (fast) trocken in Bamberg gelandet und Dieter sogar noch trockener am Sonntag in Düsseldorf.
Verfluchte Glückspilze!

Aber dafür musste Dieter diesmal den ganzen Weg auf dem Moped nach Hause fahren...nicht wie im letzten Jahr, wo er nach einem vermeintlichen Schaden, mit dem Auto fahren durfte und als einziger nicht nass wurde!!

Wie auch immer wir alle nach Hause gefahren sind, wir sind es doch alle schrottfrei, gesund und an einem Stück und das ist letztlich alles war WIRKLICH zählt!!


Und hier endet also die wundervolle Geschichte unserer wundervollen Woche...

...und die Moral von der Geschicht:
Bei Sauwetter Moped fahren, kann man, muss man aber nicht!



In diesem Sinne

CACTUS FOR EVER
Eine Story von: Helena



Weiter Bilder.