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Am Sonntag machten sich einige Cacteen unter der Führung von Jo auf den Weg ins Museum44  ( https://www.baugnez44.be/ ) Bei schönstem Wetter ging es über kurvenreiche Strecken in die Ardennen.

Hier jetzt eine kleine Geschichte, die unserem Head Road Captain auf der Fahrt zum Treffpunkt passiert ist. Die Story hat er in dieser Form auch an die Kreispolizei Mettmann geschickt !

Sehr geehrte Rennsportkommision,

hier mal ein Bericht über Ihre Rennleitung, die hoffentlich auch mal den Weg in die Öffentlichkeit wie Ihre sonst so lustigen Rennberichte findet:

Am Sonntag, den 12.06.2022 gegen 9:40 Uhr, machte sich ein 72 jähriger Rentner auf seiner Harley aus Haan, untere Ohligserstr auf, um sich mit Freunden zu einer Sonntagsausfahrt mit gleichgesinnten zu treffen.

Beim Einfahren in den Kreisverkehr Ohligserstr./Schlagbaum kam Ihm die Rennleitung entgegen, umrundete den Kreisverkehr um 360° im Le Mans Stil und verfolgte den Harleyfahrer Richtung Hochdahler Str.

Leider schaltete eine übergeordnete Organisation die Ampel Kreuzung Düsseldorferstr hinter dem Harleyfahrer zwischenzeitlich auf rot, so dass die Rennleitung sich veranlasst sah die Kreuzung bei Rotlicht mit Martinshorn und Blaulicht zu queren und die Verfolgung des Harleyfahrers fortzusetzen.

Dieser befuhr mit einem Vorsprung von ca. 200m die Hochdahlerstr weiter Richtung Flurstr.

Als sich der Abstand auf ca. 50m verringerte schaltete die Rennleitung mal wieder Blaulicht und Martinshorn ein um auf sich und das eingeschaltete Rotlicht „stoppen“ aufmerksam zu machen.

Folgsam stoppte der Harleyfahrer in Höhe der Dekra auf dem Seitenstreifen, schaltete seine Maschine aus und beobachtete 3 Streckenposten, die aus Ihrem Fahrzeug sprangen und sich im Halbkreis mit den Händen in sehr verdächtiger Position um den Harleyfahrer aufstellten. Als reine Vorsichtsmaßnahme hob der Harleyfahrer die Hände hoch, (es sollen schon mal Unvorsichtige bei solchen Aktionen erschossen worden sein) und stellte die Frage: „liegt irgendwas Besonderes vor?“

Als Antwort kam die Aussage „allgemeine Verkehrskontrolle“ verbunden mit der Aufforderung nach Führerschein und Fahrzeugschein.

Die Frage nach dem Grund der Verfolgung mit Blaulicht und Martinshorn wurde angegeben, das Rotlicht hätte den Einsatz erforderlich gemacht und die Hochdahler Str führe ja schließlich zur Autobahn, wobei die Harley natürlich einen uneinholbaren Vorsprung hätte erzielen können und sich so der „allgemeinen Verkehrskontrolle“ entzogen hätte.

Der Harleyfahrer trug eine Weste mit den in Harley- und Polizeikreisen allseits bekannten und akzeptierten HOG Zeichen, also weder rot-weiß oder gelb-schwarz (scheint aber nicht in allen entscheidenden Personenkreisen bekannt zu sein)

Die Überprüfung der Papiere dauerte eine gefühlte halbe Stunde (tatsächlich waren es „nur“ 10 Minuten), in der 2 der drei Streckenposten den Harleyfahrer aus angemessenem Abstand überwachten, was zur Freude des Harleyfahrers auch von ausreichend vorbeifahrenden Haanern zur Kenntnis genommen wurde.(Manche Grüßten auch mehrfach beim Vorbeifahren)

Das Ganze lässt den Eindruck erwecken Harley-fahren entspricht dem BMW-fahren zu RAF-Zeiten.

Beanstandet wurde im Übrigen nichts, was die ganze Aktion natürlich noch mehr in Frage stellt.

Solche Rennleitungseinsätze lässt an objektiver Überwachung des Rennverlaufes zweifeln und dient sicherlich nicht als vertrauensbildende Maßnahme für gegenseitige Akzeptanz.

Trotzdem ließ sich der Harleyfahrer die Freude am Motorradfahren nicht nehmen und kehrte nach einer Runde durch die Ardennen ohne weiteren Kontakt zu jeglicher Rennleitung (auch nicht in Spa) entspannt nach Hause zurück.

Und ein paar Bilder dürfen natürlich auch nicht fehlen:

2022 12.06.2022 Fahrt zum Museum44 – Belgien